Amerika

Warten auf den „Trump Boom“

| 02. Mai 2017
istock.com/CoreyFord

Das erste Quartal der US-Wirtschaft 2017 ist nur von schwachem Wachstum gekennzeichnet. Der „Trump Boom“ lässt auf sich warten. Umso mehr setzt die Regierung auf die prähistorischen Hirngespinste des Neoliberalismus.

Laut der am Ende der letzten Woche vom Bureau of Economic Analysis (BEA) veröffentlichten ersten Schätzung der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) wuchs Amerikas Wirtschaft im ersten Quartal 2017 nur mit einer Jahresrate von 0,7 Prozent. Das entspricht einer starken Verlangsamung im Vergleich zum Wachstum von 3,5 und 2,1 Prozent im dritten und vierten Quartal des letzten Jahres. Der immer wieder in den Medien beschworene „Trump Boom“ lässt also auf sich warten. Noch hält sich die Hoffnung auf Besserung und Indikatoren des Geschäfts- und Konsumentenvertrauens bleiben – seit der Präsidentschaftswahl im letzten November –weiterhin auf erhöhtem Niveau. Ein Blick aufs Detail der Entwicklung laut der jüngsten Zahlen zeigt ein eher gemischtes Bild.

Wachstumsbeiträge unterschiedlicher BIP-Komponenten

Die drastische Verlangsamung des BIP-Wachstums im ersten Quartal nach voriger Wachstumsbeschleunigung in der zweiten Jahreshälfte 2016 rührte insbesondere aus dem Einbruch des privaten Konsums, der rund 70 Prozent des US-BIP ausmacht. Der private Konsum wuchs zum Vorquartal mit einer Jahresrate von nur 0,3 Prozent; nach Wachstumsraten von 3 bis gut 4 Prozent in den drei vorigen Quartalen. Die Ausgaben für dauerhafte Konsumgüter schrumpften mit einer Jahresrate von 2,5 Prozent. Insbesondere Autokäufe waren für diesen Einbruch verantwortlich, die zuvor kräftig gewachsen waren. Ungewöhnlich schwach entwickelten sich auch die Ausgaben für Dienstleistungen, die laut der Vorabschätzung des BEA nur mit einer Jahresrate von 0,4 Prozent zulegten. Die Ausgaben für nichtdauerhafte Güter wuchsen immerhin um 1,5 Prozent.

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