Geldpolitik

Warum der Zins auch weiterhin extrem wichtig ist – 2

| 18. November 2019
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Die empirischen Belege, die Dirk Ehnts und Daniel von Ahlen vorlegen, sind unbrauchbar. Dass der Zins für die Steuerung der Volkswirtschaft kaum von Bedeutung ist, kann man damit nicht zeigen.

Was von den beiden Autoren empirisch zum Beleg ihrer These von der Unwirksamkeit des Zinses aufgewendet wird, ist unbrauchbar. Ehnts und von Ahlen führen zum Beleg ihrer These eine Punktwolke an, bei der die private Investitionsquote in den USA dem jeweiligen kurzfristigen Nominalzins gegenübergestellt wird (die Angaben zur Skalierung in dem Schaubild sind allerdings falsch, es handelt sich nicht um absolute Beträge, sondern um eine Quote). Dass sich mit einem Nominalzins keine relevanten Aussagen hinsichtlich der Wirksamkeit der Geldpolitik machen lassen, liegt auf der Hand. Denn je nach Inflationshöhe kann ein und derselbe kurzfristige Nominalzins eine günstige oder ungünstige Finanzierungssituation für Investitionen darstellen.

Darüber hinaus wird in dieser Art der Darstellung der zeitliche Ablauf von Investitionsaufschwung, Reaktion der Preise und voraus- oder nacheilender Reaktion der Geldpolitik völlig außer Acht gelassen. Ohne eine Betrachtung der Dynamik einer Volkswirtschaft lässt sich aber über das Zusammenspiel von Investitionen, Gewinnen und Preisentwicklung und die Reaktion der Geldpolitik auf diese Zusammenhänge nichts Sinnvolles sagen.

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