Warum funktioniert die amerikanische Währungsunion? – 2
Nach den Prinzipien der schwäbischen Hausfrau agierend, kann man Europas Währungsunion nur gegen die Wand fahren. Da kann man sich auch befleißigen, den Mond zu umkreisen, indem man nur fest genug vom Mondmann zu träumen versucht.
Die leitende Frage dieser Artikelserie lautet: Welche Unterschiede gibt es zwischen der EU und den USA die erklären, warum dort eine gemeinsame Währung zwischen "Ländern", die ebenfalls wirtschaftlich sehr heterogen sind funktioniert? Eine Antwort lautet, dass Amerikaner mobiler und flexibler sind als die Europäer.
Richtig ist, dass Migrationsströme für den Strukturwandel in Amerika weiterhin sehr wichtig sind. Die Bedeutung von Migration und Lohnflexibilität für eher kurzfristige asymmetrische Konjunkturverläufe ist dagegen weit überbewertet. Auch in Amerika fallen die Löhne im Konjunkturabschwung – oder in von Rezession betroffenen Regionen – nicht ins Bodenlose. Auch in Amerika sind die Geldlöhne nach unten rigide. Und das ist auch gut so, weil die neoklassische Arbeitsmarktlehre ohnehin nur ein schlechtes Märchen ist, wenn man sie als makroökonomische Beschäftigungstheorie anwendet und missdeutet.
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