Warum haben die Griechen über ihre Verhältnisse gelebt? – Die Monetarismusfalle
„Niemand hat die Griechen gezwungen, jahrelang über ihre Verhältnisse zu leben, oder?“
Was soll man auf diese rhetorische Frage antworten, wollen viele unserer Leser wissen. Denn wenn der Satz stimmt, was lässt sich dann gegen die folgende Argumentation noch einwenden: „Wenn die Griechen nicht gezwungen wurden, über ihre Verhältnisse zu leben, sondern das aus freien Stücken getan haben, und wenn dieses Verhalten – mit dem Ergebnis der starken Verschuldung Griechenlands im Ausland – das Hauptproblem des Landes in der Eurokrise sein sollte, dann sind die Griechen an ihrer Misere doch selbst Schuld. Und dann müssen sie eben eine Weile unter ihren Verhältnissen leben, damit sich das wieder ausgleicht. Für wen genau in Griechenland dieser Prozess schmerzhaft ist, das können die unter sich ausmachen. Aber abnehmen kann man den Griechen diesen Prozess nicht. Denn wo kämen wir hin, wenn man einem Schuldner einräumte, seine Schulden einfach nicht zu begleichen? Und wenn man einem solchen Schuldner stattdessen sogar noch Geld gäbe, das er gar nicht verdient hat, so dass er weiter über seine Verhältnisse lebt statt darunter? Dann würde es immer so weitergehen und Griechenland das Fass ohne Boden bleiben, für das es weitsichtigen Zeitgenossen ja seit Längerem gilt.“
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP