Spieckers Corner

Warum kurzfristige Konjunkturanalyse?

| 25. Februar 2019
istock.com/ipopba

Zeitnahe volkswirtschaftliche Gesamtrechnung ist für eine aktive Wirtschaftspolitik, die Schaden von der Gesellschaft abwenden will, unabdingbar. Doch selbst in der extrem schwierigen Situation für Europa begreifen die Verantwortlichen nicht, worauf es ankommt.

Ist es ein Streit um des Kaisers Bart, ob das BIP im vierten Quartal 2018 konstant geblieben oder um so und so viel Zehntelprozent geschrumpft ist? Kann auf Zehntel nach dem Komma genau überhaupt die Wirtschaftskraft eines Landes gemessen werden? Ist eine Auseinandersetzung darum nicht einfach nur das Material für politisches Gezerre zwischen Regierung und Opposition? Bestenfalls die Grundlage für die kritische Frage, ob eine Behörde wie das Statistische Bundesamt sachlich unabhängig arbeitet? Stoff nur für einen kurzen Aufreger in der Presse, an dem sich Wissenschaftler nicht beteiligen sollten?

Nein, es geht hier um etwas anderes. Warum betreibt man volkswirtschaftliche Gesamtrechnung so zeitnah wie möglich? Man könnte doch einfach länger warten, bis alle relevanten Statistiken zur Berechnung des BIP vollständig und möglichst endgültig vorliegen, so dass praktisch keine Revisionen und großen Korrekturen der veröffentlichten Zahlen mehr anfielen. Man könnte heute also zum ersten Mal über das Gesamtjahr 2017 berichten und über 2018 erst in zwölf Monaten. Nun, der Grund, warum man das nicht tut und lieber Unsicherheiten in Kauf nimmt, die mit vorläufigen Zahlen am aktuellen Rand immer verbunden sind, ist, dass man auf möglichst zeitnahe Informationen über den Stand der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung angewiesen ist.

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