Theorie

Warum man gerade für die Arbeiterklasse „klassische“ (keynesianische) Ökonomik betreiben muss

| 18. Februar 2016

Die Diskussion um Löhne und Produktivität, wie wir sie hier führen, wird von vielen auf der linken Seite des politischen Spektrums von vorneherein abgelehnt, weil sie dort als „Gleichgewichtsökonomie“ eines Systems verstanden wird, das man grundsätzlich nicht für geeignet hält, die gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Manche glauben gar, die Diskussion solcher Fragen habe höchstens „pädagogischen Wert“, sage aber nichts über die konkreten Möglichkeiten gewerkschaftlicher Arbeit aus. Folglich lehnt man es ab, sich mit den Zusammenhängen „in diesem falschen System“ und mit den Grenzen, die scheinbar „von dem System“ für die Erhöhung der Löhne gesetzt werden, auseinanderzusetzen.

Das ist eine extrem ignorante Vorgehensweise, die der Arbeiterklasse nicht nur nicht hilft, sondern unmittelbar schadet. Man verweigert sich dabei nämlich auch dem Verständnis von Zusammenhängen, die ohne Zweifel in jedem wirtschaftlichen System gelten. Man schiebt das falsche System vor und lässt die Werktätigen allein mit der Lösung eines komplexen Problems. Dann schreibt man über Wolkenkuckucksheime und tut so, als seien es nur die ignoranten klassischen (was in dem Fall die keynesianischen mit einbezieht oder sogar besonders meint) Ökonomen, die mit ihrer Systemkonformität verhindern, dass sich die Lebensverhältnisse der arbeitenden Menschen verbessern.

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