Finanzsystem

Warum Staatsverschuldung die zukünftigen Generationen nicht (finanziell) belastet

| 27. September 2016

Die Behauptung, dass Staatsschulden zukünftige Generationen belasten, ignoriert die Grundlagen der doppelten Buchführung. Die Schulden des Staates sind die Vermögen der Haushalte und Unternehmen, denn diese besitzen die Staatsanleihen und vererben sie weiter.

Die globale Finanzkrise, die im Jahr 2007 mit der „sub-prime crisis“ in den USA begann, jährt sich nächstes Jahr bereits zum zehnten Mal. Dies ist insbesondere für Europa kein Grund zum Feiern, denn in der Eurozone hat die Wirtschaft seitdem zuerst mit negativen und dann mit sehr niedrigen Wachstumsraten oder Stagnation zu kämpfen. Viele Länder haben das Niveau ihres Bruttoinlandprodukts von 2007 noch nicht oder nur knapp wieder erreicht.

Nach der Rezession ist vor der Rezession

Da die weltweiten Risiken für die Konjunktur zunehmen, kann eine erneute Abschwächung nicht ausgeschlossen werden. Würden die alten Regeln gelten, gibt es alle 6-9 Jahre eine konjunkturelle Abschwächung, also wäre sie langsam auch in Europa wieder fällig. Die letzte Rezession war die von 2008/09, wobei Europa es aufgrund einer verfehlten Geldpolitik – die EZB erhöhte den Zins vor Ende der Nachfrageschwäche – noch ein kleine Rezession in den Jahren 2011-2013 gab (Link). Danach hat auch die extreme Absenkung der Leitzinsen es nicht vermocht, die private Kreditvergabe und damit auch die private Verschuldung anzukurbeln. Investitionen, die zu zusätzlichen Einkommen führen und damit zu mehr Kaufkraft bei den Haushalten und Unternehmen, sind jedoch nicht induziert worden.

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