Weltwirtschaftsforum in Davos

Wasser predigen und Wein trinken

| 23. Januar 2020

Das World Economic Forum in Davos schreibt sich den Kampf gegen die Ungleichheit auf die Fahnen. Doch die Botschaft, die das WEF mit seiner Bewertung zentraler Arbeitsmarktinstitutionen vermittelt, ist eine ganz andere.

Das World Economic Forum (WEF), das gegenwärtig in Davos tagt, hat in den letzten Jahren seine moralische Latte höher gelegt. Im neuen Davos Manifesto heißt es, “dass Unternehmen ihren gerechten Steueranteil zahlen, keine Toleranz gegenüber Korruption zeigen, die Menschenrechte in ihren globalen Lieferketten verteidigen und für gleiche Wettbewerbsbedingungen eintreten sollten.” Und im Global Competiveness Report 2019 des WEF wird die wachsende soziale Ungleichheit massiv kritisiert.

Gleichzeitig wird betont, dass Ungleichheit keine schicksalhafte Folge der Globalisierung und neuer Technologien ist, sondern politisch bekämpft werden kann. Als Vorbilder werden die skandinavischen Länder genannt, die “nicht nur zu den technologisch fortschrittlichsten, innovativsten und dynamischsten Volkswirtschaften der Welt geworden sind, sondern auch bessere Lebensbedingungen und einen besseren sozialen Schutz bieten, einen stärkeren Zusammenhalt haben und nachhaltiger sind als ihre Konkurrenten.” (S. ix-x).

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