Theorie

Welche Preissteigerungsrate ist wirtschaftspolitisch relevant?

| 10. März 2013
istock.com/ssstep

Lag die deutsche Preissteigerungsrate in den letzten Jahren nun unter 1%, zwischen 1% und 2% oder über 2%? Immer wieder wird uns die Frage gestellt, wieso wir die Preisentwicklung in Deutschland als zu gering bezeichnen und ihren jahresdurchschnittlichen Wert für die letzten 13 Jahre (seit Einführung des Euro) mit 0,9% angeben. Denn die Verbraucherpreise sind in diesem Zeitraum laut Angaben des Statistischen Bundesamtes um durchschnittlich 1,6% pro Jahr gestiegen. Haben wir uns etwa in den Daten geirrt? Nein, es handelt sich um zwei verschiedene Preissteigerungsraten, von denen hier die Rede ist. Um 0,9% ist der Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP-Deflator) gestiegen, ebenfalls ausweislich der amtlichen Statistik.

Und die zweite häufig gestellte Frage lautet: Gibt die Europäische Zentralbank (EZB) nicht eine Zielrate für die Preissteigerung von unter 2% vor, wozu die besagten 1,6% doch ganz gut passen? Auch das muss verneint werden, denn die EZB strebt eine Zielrate von "knapp unter 2%" an. Und das sind vielleicht 1,9%, niemals aber ein Fünftel weniger als der genannte obere Grenzwert von 2%.

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