Kommentar

Wer einen permanenten Wirtschaftskrieg führt, darf sich über Schüsse von der anderen Seite nicht wundern

| 03. Oktober 2016

Die USA nehmen europäische Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen ins Visier. Das ruft die deutsche Politik auf den Plan. Was die konservativen Politiker allerdings nicht zur Kenntnis nehmen, ist die Rolle Deutschlands im internationalen Handelskonzert. Wer über Jahrzehnte als Merkantilist auftritt, darf sich über interessengeleitete Handelspolitik der anderen Seite nicht beschweren.

Jetzt wird es sogar der CDU/CSU mulmig. Peter Ramsauer, politisches Allzweckgeschoss der CSU und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages, hat jetzt endlich bemerkt, was man als aufmerksamer Beobachter schon seit einiger Zeit wahrnehmen konnte: In den USA wird mit deutschen Unternehmen nicht zimperlich umgegangen.

Zuerst Volkswagen, jetzt die Deutsche Bank, ja selbst die FIFA wurde von den USA unter Druck gesetzt und nicht von den Europäern. Das gibt Ramsauer Anlass zu bemerken (hier in der FAZ), dass es in Amerika eine lange Tradition gebe, „jeden Anlass für handelskriegsähnliche Scharmützel zu nutzen, wenn das der eigenen Wirtschaft nutze. Damit seien erpresserische Schadensersatzforderungen verbunden, wie das im Fall der Deutschen Bank zu sehen sei.“

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