Wie Ungleichheit das BIP prägt und verdirbt
In einer ungleichen Gesellschaft werden beträchtliche Teile des BIP darauf verschwendet, die negativen Folgen dieser Ungleichheit zu bewältigen. Die Frage, ob Ungleichheit das BIP-Wachstum hemmt, wird damit so unerheblich wie das BIP selbst.
Die Diskussion um den Zusammenhang von Ungleichheit und BIP-Wachstum ist interessant. Doch ist sie auch relevant? Gemäß einer Publikation der OECD dämpft jeder zusätzliche Punkt auf der Gini-Skala das Niveau des BIP innerhalb von 5 Jahren um 0,8 %. Laut derselben Quelle ist der Gini in der EU zwischen 2005 und 2015 von 30,6 auf 31 gestiegen. Damit hat die zunehmende Ungleichheit das BIP um gerade mal 0,32 Prozent gesenkt.
Klar, das ist nicht nichts. Aber es ist unbedeutend im Vergleich zur Frage, wie Ungleichheit die Zusammensetzung des BIP beeinflusst. Über den Daumen gepeilt müssen ungleiche Länder wie Deutschland oder die USA mindestens 20 % ihres BIP aufwenden, nur um die negativen Folgen der Ungleichheit zu bewältigen.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP