Arbeit

Wie wir die Welt retten und alle Krisen zugleich lösen

| 01. Juli 2013

Bei einer Konferenz zur Eurokrise im Europäischen Parlament in Brüssel vergangene Woche ist es wieder in völliger Klarheit zum Ausdruck gekommen: Viele engagierte Menschen auf der linken Seite des politischen Spektrums finden es eigentlich ganz gut, dass wir schon seit einigen Jahren wirtschaftliche Stagnation in Europa haben. Das sei doch genau das, argumentieren sie, was die Welt brauche. Weg von der Konsumgesellschaft hin zu einer Gesellschaft, die sich zunächst mit dem zufrieden gibt, was sie hat und dann allmählich den Weg findet zu einer Lebensweise, die mit den begrenzten Ressourcen auf dieser Erde vernünftig umgeht. Die Krise und die Arbeitslosigkeit werden sozusagen als Weckruf verstanden, die alten Konsummuster vollständig zu überwinden.

Wir können doch nicht im Ernst, so geht die Argumentation etwa, jetzt zur Lösung der Krise über Wachstum nachdenken, wo wir doch genau wissen, dass wir in Zukunft nicht mehr wachsen dürfen. Also nehmen wir die Gelegenheit doch beim Schopfe und steigen genau jetzt um in ein ökologisch verträgliches Wirtschaften. Bei dem Teil der Diskutanten, die keine Ökonomen sind und sich damit auch nicht beschäftigen wollen, kann man richtig spüren, wie sie sich innerlich zurücklehnen und sich gegenseitig auf die Schulter klopfen, weil diese Argumentation sie von vorneherein der lästigen Aufgabe enthebt, über die komischen technischen Probleme nachzudenken, mit denen sich diese Ökonomen herumschlagen.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!