"Wir leben heute in einer perversen Welt"
Der Spiegel hat zu einem Streitgespräch zwischen Heiner Flassbeck und Clemens Fuest geladen. Stil und Inhalt dieses Ereignisses erinnern frappant an die Geschichte Abba Lerners, die von der Verwunderung eines intelligenten außerirdischen Besuchers über das Narrativ der neoklassischen Nomenklatura erzählt.
Stellen Sie sich vor, sie seien ein Mensch, der jegliche Art von Zwang zutiefst verabscheut. Sie würden vor dem Hintergrund einer solchen Wertehaltung natürlich sofort erkennen, dass der Staat eine Institution ist, die Menschen oftmals dazu zwingt, zu tun, was sie eigentlich gar nicht tun wollen. Müssten Sie dann nicht auch die Abschaffung der Polizei als einen großen zivilisatorischen Fortschritt feiern?
Nehmen wir nun an, dass Sie tatsächlich diese Meinung vertreten und in einem Land leben, das über keine funktionsfähige Institution mit dem Namen „Polizei“ mehr verfügt. Sie kämen aber nicht umhin, zu konstatieren, dass seit der faktischen Abschaffung der Polizei in ihrem Land, Diebstahl, Raub und Mord massiv zugenommen haben. Würden Sie sich dann nicht fragen, ob es nicht doch besser wäre, wieder ein funktionsfähiges Polizeiwesen zu installieren?
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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