Länder

Wofür die Schweizer Abstimmung gut ist

| 05. März 2013

Das klare Ergebnis der Abstimmung über die „Abzockerinitiative“ in der Schweiz hat hohe Wellen geschlagen. Selbst in Berlin sind sie zu spüren. In der Schweiz hatte es von Anfang an massiven Widerstand gegen die Initiative als solche gegeben, und sie wurde unter großem politischen Hickhack sogar um einige Jahre hinausgezögert. Wie immer, wenn das Volk irgendwo seinen in vielen Fällen durchaus gesunden Menschenverstand zum Ausdruck bringen will, finden sich sofort eine Reihe von (auch gesponserten und von Lobbyisten gehegten) Leuten, die mit Scheinexpertentum dagegenhalten, weil sie ahnen, hier könnten Privilegien beschnitten werden. Da ist es dann umso wichtiger, mit Argumenten aufzuwarten, die die Prinzipien des Systems hochzuhalten scheinen, damit die naheliegende Triebfeder, die Verteidigung ungerechtfertigter Pfründe, nicht allzu offensichtlich wird.

„Die Freiheit“ der Unternehmen, die Gehälter festzulegen, dürfe nicht eingeschränkt werden, sagen viele, man dürfe „nicht einer Planwirtschaft das Wort reden“ (so die SZ heute). Schon wieder zeigt sich: Marktwirtschaft ist, und das gilt vor allem für ihre lautesten Propagandisten, ein vollkommen unverstandenes System. Wer legt denn in einer funktionierenden Marktwirtschaft die Gehälter in „Freiheit“ fest? Die Fiktion ist doch, dass es einen Markt gibt, auf dem im Wettbewerb ein Preis für jede Qualifikation gefunden (nicht festgelegt) wird. Nur, diesen Markt gibt es leider nicht, wie jeder vernünftige Mensch weiß.

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