Soziales

Zeit ist Geld

| 23. Februar 2017
istock.com/liaohf

Im digitalen Zeitalter werden auch Bürotätigkeiten immer mehr standardisiert und drohen zur Fließbandarbeit zu verkommen. Doch schießt der permanente Versuch, Zeitressourcen zu sparen, nicht längst am Ziel vorbei?

„Remember that time is money“ riet Benjamin Franklin einem jungen Händler in einem Brief. Ein Spruch, der in Zeiten des Hochfrequenzhandels an den Börsen wahrer denn je zu sein scheint. Transaktionen zwischen Nordamerika und Europa vollziehen sich heute computergesteuert in einem Tempo, das sich mithilfe von transatlantischen Glasfaserkabeln der Lichtgeschwindigkeit annähert (siehe hier). Dabei geht es darum, als erster Broker Wertpapiere zu einem für Millisekunden bestehen Kurs zu kaufen oder zu verkaufen, um dadurch einen finanziellen Vorteil am Markt zu erzielen. Wer schläft verliert.

In der ökonomischen Wissenschaft hat der wirtschaftliche Verlust durch die Nicht-Nutzung oder die nichtoptimale Nutzung potentiell produktiver Ressourcen (zu denen auch die Zeit gehört) sogar einen eigenen Begriff: Opportunitätskosten. Ein für die Theorie wertvolles Konzept, das in die Perversion getrieben jedoch lebensfeindliche Züge annehmen kann.

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