Theorie

Zur Kritik der Frametheorie

| 07. März 2019
istock.com/PUGUN SJ

Sprache ist mehr als nur Mittel zum Zweck. Sie wird in konkreten sozialen Kontexten erlebt, ist Gestaltungs- und Beeinflussungsmittel. Wer leugnet, dass Sprache Bilder auslöst, spricht Medien indirekt von der Verantwortung ihrer Berichterstattung frei.

Am Anfang war das Wort. So zumindest steht es im Johannes-Evangelium. Die Frametheorie sagt, das Gegenteil ist der Fall: Vor dem Wort muss es bereits etwas anderes gegeben haben. Denn die Bedeutung eines Wortes lässt sich nur erfassen, wenn man über das entsprechende Weltwissen verfügt. Entscheidend ist dabei die Annahme, dass dieses Weltwissen in sogenannten Frames – also Wissensrahmen – organisiert ist, die sich auf der Grundlage von Erfahrungen gebildet haben.

Inzwischen gilt die Frametheorie als fundiert, nicht zuletzt weil sie auf neurobiologischen Erkenntnissen beruht, für die es in den letzten Jahrzehnten ausreichend empirische Nachweise gibt – vor allem durch die Möglichkeit, Hirnscans durchzuführen und so einen Blick in neurologische Reaktionsmuster zu bekommen.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!