Finanzsystem

Zur Zinspolitik der Notenbanken in den USA und in Europa

| 16. März 2016

Die experimentelle Geldpolitik der letzten Jahre hat so manche Konventionen und Glaubenssätze erschüttert. Zentralbanken haben schamlos viel „Geld gedruckt“, und die Inflation ist gesunken. Insbesondere haben sie Staatsschulden „monetisiert“, und die Inflation ist munter weiter gesunken. Seit dem Sommer 2014 haben die EZB und ein paar andere Zentralbanken Europas sogar ihre Leitzinsen und damit die kurzfristigen Geldmarktzinsen unter null gesenkt, weil die Inflation immerzu weiter gefallen war. Das hatte die Wirtschaftstheorie eigentlich immer für praktisch unmöglich gehalten. Doch auch in diesem Punkt hat die Wirtschaftswirklichkeit für eine weitere überaus interessante Überraschung gesorgt. Das konstatierte nunmehr auch die BIZ in ihrem jüngsten Quartalsbericht. Zumindest was die Umsetzung am Geldmarkt angeht, funktioniert Geldpolitik auch unterhalb der Nullschwelle. Ob die erklärten Ziele dieser Politik tatsächlich erreicht werden, die Inflation zu erhöhen und den Aufschwung zu stärken, oder ob stattdessen vielleicht Nebenwirkungen im Finanzsystem die Ziele der Politik sogar untergraben könnten, dass bleibt bis auf weiteres ungewiss. Die BIZ etwa hat sich hierzu an anderer Stelle eher kritisch und auch warnend geäußert.

Mein eigenes vorläufiges Urteil hierüber, und speziell zu den jüngsten EZB Maßnahmen, fällt gemischt aus. Denn man muss realistisch bleiben darüber, was geldpolitisch überhaupt erreicht werden kann und was nicht. Speziell negative Zinsen stellen keine geldpolitische Wunderwaffe bereit.

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