Länder

Zypern: Das Drama geht weiter

| 24. Juni 2013

Es war sonnenklar für jeden verständigen Beobachter und doch wollten es die europäischen Entscheider nicht wahr haben: Die „Rettung“ Zyperns war keine Rettung, sondern ein Untergangsszenario. Das kommt jetzt klar zum Ausdruck in einem Brief, den der zypriotische Präsident an seine europäischen Kollegen geschrieben hat. Die immer noch bestehenden Kapitalverkehrskontrollen, der bail-in (also die Haftung der Anleger in den beiden größten Banken) und die Art der Abwicklung der Notkredite der zypriotischen Zentralbank (ELA, Emergency Liquidity Assistance) an die privaten Banken, die mit Genehmigung des Direktoriums der EZB vergeben wurden, macht eine Erholung des Landes unmöglich.

Der Punkt, den wir hier von Anfang an gemacht haben, kommt in dem Brief des Präsidenten klar zum Ausdruck. Er schreibt: "Moreover, no distinction was made between long-term deposits earning high returns and money flowing through current accounts, such as firms' working capital. This amounted to a significant loss of working capital for businesses." Es war auch in der zweiten Regelung (also der, bei der nur Konten mit Einlagen über 100 000 Euro zum bail-in herangezogen wurden) unumgänglich, das Transaktionen von Unternehmen und Privatpersonen über Konten bei den beiden Banken in Mitleidenschaft gezogen würden, die nichts, aber auch gar nichts mit Spekulation auf hohe Zinsen zu tun hatten, die vor allem in Deutschland als Begründung für die „Beteiligung der Investoren der Banken“ herhalten mussten.

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