Ein Staatshaushalt ohne Zinsen?
Zinskosten sind aus berechtigten Gründen in großen Teilen des politischen Spektrums unbeliebt. Könnte man sie abschaffen?
Noch mehr als Staatsschulden selbst hat Ex-Finanzminister Christian Lindner die damit verbundenen Zinskosten im Bundeshaushalt verteufelt. Auch in der deutschen Ökonomenzunft sind sie verpönt: vom konservativen bis zum progressiven Lager. Zurecht?
Durchaus. Denn Zinsausgaben verkleinern den Spielraum für andere Ausgaben unter der Schuldenbremse. Und sie sind chronisch unproduktiv. Sie fließen eben nicht zu den Leuten, die das Geld zum Bäcker oder zum Friseur tragen; sondern zu denen, die damit nur wieder andere Finanzprodukte kaufen: Banken, Versicherungen, Fonds, die Zentralbank – und ein paar wohlhabende Privatanleger. Zinsausgaben landen anders als Sozialausgaben also nicht in der Realwirtschaft, erzeugen keine neuen Jobs und keinen neuen Wohlstand. Andererseits sollte man das Problem aber auch nicht überhöhen, denn auch andere Ausgaben aus dem Haushalt sind chronisch unproduktiv.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP