Ineffizienz und Innovation

Falsche Sparsamkeit

| 28. Januar 2025
IMAGO / ZUMA Press Wire

Wirtschaftliche Ineffizienz ist keine Tugend. Sie sollte aber nicht automatisch als Zeichen für Fehlfunktionen der Wirtschaft oder ihrer einzelnen Komponenten interpretiert werden. Denn das Streben nach Effizienz geht oft auf Kosten anderer Werte, die nicht weniger wichtig sind.

Die Wirtschaftswissenschaften haben sich seit jeher mit der effizienten Verteilung von Ressourcen befasst. Doch über einen langen Zeitraum hinweg hat das Streben nach Effizienz die Disziplin ausgehöhlt. Jetzt plant Elon Musk, das rücksichtslose Streben nach Effizienz zum Leitprinzip der neuen Trump-Regierung zu machen. Doch Effizienz bei der Verteilung von Ressourcen, in diesem Fall von staatlichen Mitteln, hat immer das Potenzial, die tatsächliche Effektivität, mit der Ziele erreicht werden, zu beeinträchtigen.

In der Vergangenheit ging es in der Wirtschaftswissenschaft nicht nur um die Allokation: Auch die Verteilung von Einkommen und Vermögen und die Stabilität des Systems als Ganzes waren von Belang. In den Modellen der neoklassischen Ökonomie erwirtschaften die Produktionsfaktoren unter Wettbewerbsbedingungen den jeweiligen Grenzbeitrag, wodurch die daraus resultierende Einkommensverteilung von vornherein fair ist. Und gemäß der Hypothese der rationalen Erwartungen, die garantiert, dass alle Ressourcen vollständig und effizient eingesetzt werden (nur abhängig von zufälligen externen Schocks), wird die makroökonomische Stabilisierung als Forschungsgebiet irrelevant.

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