Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff.
Die gegenwärtige Inflationshysterie hat auch ihr Gutes. Sie zeigt: Wer dem Inflationsnarrativ der Mainstream-Ökonomik folgt, begibt sich auf ein Narrenschiff, das auf wirtschaftspolitischen Grund laufen muss.
Die Einlassungen vieler Ökonomen zum Thema „Inflation“ lassen an „Das Narrenschiff“ von Reinhard Mey denken. In diesem Lied wird von einem „lügenden Steuermann“, einem „betrunkenen Kapitän“ und einem „blöden Kichern und Keifen vom Kommandoturm“ erzählt. Liest man im Handelsblatt, was die Chefökonomin der Weltbank, Carmen Reinhart, zu den Gefahren der Inflation zu sagen weiß, ist sofort klar, dass man auf Mey‘s Narrenschiff gelandet ist, auf dem der „Klabautermann das Steuer führt“ und „mit voller Fahrt voraus Kurs auf’s Riff nimmt“.
Etwas schwieriger ist zu beurteilen, ob die Chefökonomin keift, lügt, betrunken oder irre ist – oder vielleicht sogar alles auf einmal. Reinhart bringt es auf jeden Fall fertig, einerseits die großen Notenbanken für eine zu „laxe Geldpolitik“ zu kritisieren und gleichzeitig vor einer „finanziellen Anfälligkeit“ aufgrund „weltweit steigender Zinssätze“ zu warnen. Dem Interviewer scheinen solche offensichtlichen Widersprüche allerdings kein Anlass zu kritischen Nachfragen gewesen zu sein. Deshalb fragen wir nach.
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