US-Konjunktur

Amerika nach dem Covid-19 Boom  

Von Jörg Bibow
| 07. April 2022
istock.com/Philip Steury

Amerikas Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 mit 6,9 Prozent gewachsen. Doch nun droht sich die US-Konjunktur merklich abzukühlen. Kommt nach dem Covid-19 Boom wieder ein Bust?

Amerikas Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 mit 6,9 Prozent (Jahresrate im Vergleich zum Vorquartal) gewachsen. Nach der Verlangsamung der Erholung im dritten Quartal in Folge der Delta-Variante konnte die US-Wirtschaft damit anscheinend wieder an den sehr lebhaften Aufschwung der US-Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte anknüpfen. Allerdings sorgten anhaltende Angebotsengpässe aufgrund von globalen Lieferkettenstörungen bei starker Nachfrage weiterhin auch zu verstärktem Preisauftrieb. Amerikas Arbeitsmarkt gilt für viele Beobachter als überhitzt. Eine enorme „Beschäftigtenlücke“ sei die Quelle akuter Inflationsrisiken, heißt es laut ihnen.

Während die Omicron-Variante, abgesehen von außerordentlich erhöhten Krankenständen im Januar dieses Jahres, zunächst einen weniger starken Niederschlag auf die Konjunktur zu haben schien, haben der Krieg in der Ukraine und seine globalen Konsequenzen sowie die sich abzeichnende Straffung der US-Geldpolitik neue Unsicherheiten für die amerikanische Wirtschaftsentwicklung mit sich gebracht. Meldungen am aktuellen Rand deuten darauf hin, dass die US-Konjunktur sich im laufenden ersten Quartal merklich abgekühlt hat. Wird Amerikas Wirtschaft nach dem Covid-19 Boom gelassen in konjunkturell normales Fahrwasser einlaufen – oder droht schon bald Schlimmeres?  

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Jörg Bibow lehrt seit 2006 am Skidmore College im US-Bundesstaat New York mit den Schwerpunkten Internationale Finanzen, Internationaler Handel und Europäische Integration. Er ist Mitglied des Bretton Woods Committee in Washington, DC.