Editorial

Zwischen Wende, Werten und Wahnsinn

| 07. April 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In dieser Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Der König im Schach: Was genau bedeutet die vielbemühte Zeitenwende? Absehbar möglich erscheint das Ende des Dollar als Hauptweltreservewährung und eine Neuzentrierung des Weltwirtschaftssystems.
  • Gerechte Sanktionen? Die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine durch „Putins Krieg“ darf nicht einfach hingenommen werden, hört man allenthalben. Fraglich ist aber, ob sich daraus eine Begründung und Rechtfertigung für Wirtschaftssanktionen ableiten lässt.
  • Flirt mit dem Inferno: Die Stimmen für eine direkte Konfrontation der NATO mit Russland sind laut. Laut einer Umfrage befürwortet über ein Drittel der US-Amerikaner ein militärisches Engagement der USA in der Ukraine, „selbst, wenn dies einen nuklearen Konflikt riskiert."
  • Was sind unsere Werte wert? Der Angriffskrieg Russlands habe die westliche Wertegemeinschaft wieder enger zusammengeschweißt, ist zu hören. Aber was nützen uns unsere Werte überhaupt? Eine Antwort mit Niklas Luhmann.
  • „Offensiver Realismus“: Der Politologe John Mearsheimer sah den Krieg in der Ukraine sah voraus. Heute sind er und andere umstritten, weil sie der Deutung der meisten westlichen Beobachter widersprechen.
  • Mit Sanktionen in die Sackgasse: Mit dem fünften Sanktionspaket der EU soll auch das letzte Tabu fallen – die Energie. Doch jetzt rächt sich, dass die Europäer ohne eigene Strategie in den Wirtschaftskrieg gezogen sind.
  • Konjunktur: Der Vorabend des Krieges ist auch der Vorabend der Wirtschaftskrise. Im Februar brechen die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe ein. Und die Frühlingsgefühle der Unternehmer haben wie das Wetter ein jähes Ende gefunden. Es herrscht Angst vor einem „kollektiven Kollaps“.
  • Nach dem Post-Covid-Boom: Amerikas Wirtschaft ist im vierten Quartal 2021 mit 6,9 Prozent gewachsen. Doch nun droht sich die US-Konjunktur merklich abzukühlen. Kommt nach dem Covid-19 Boom wieder ein Bust?
  • Weiße Flecken der Ökonomie: Die unbezahlte Arbeit und das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit werden in unseren ökonomischen Denkmodellen ausgeblendet. Leider.
  • Der Schatten der Pandemie: Hat die Corona-Pandemie Frauen in traditionelle Rollen zurückgeworfen? Es spricht viel dafür – auch, weil Care-Arbeit immer noch systematisch abgewertet wird. Aber so muss es nicht bleiben.