Kommentar

End Game Ukraine?

| 29. April 2025
IMAGO / ZUMA Press Wire

Darf man in einem gerechten Krieg einen ungerechten Frieden akzeptieren?

 80 Jahre nach dem Endes des Zweiten Weltkrieges erinnert der BR mit dem Anti-Kriegs-Film „Die Brücke“ aus dem Jahre 1959 an das letzte Verbrechen Hitlers aus einer langen Reihe: In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war er nicht bereit, die Realität der Niederlage zu akzeptieren. Indem er „bis zum letzten Mann“ weiterkämpfen und dazu sogar noch Jugendliche und Alte für den Volkssturm rekrutieren ließ, führte er viele in den unnötigen Tod und Deutschland in die bedingungslose Kapitulation. Darüber herrscht hierzulande Konsens. Es war das Anliegen der Verschwörer des 20. Juli, diese unnötigen Tode und diese katastrophale Niederlage Deutschlands zu verhindern.

Heute befindet sich die Ukraine in einer ähnlichen Situation wie Deutschland am Ende des Zweiten Weltkrieges. Es ist klar, dass der Krieg gegen Russland nicht gewonnen werden kann: Es fehlt an Material; die Arsenale der Verbündeten sind aufgebraucht, und es wird Jahre dauern, diese wieder aufzufüllen. Aber vor allem fehlt es der Ukraine an Soldaten. Die Verbündeten sind nicht bereit, eigene Truppen zur Unterstützung des Landes zu mobilisieren. Weiterkämpfen in einer solchen Lage bringt nur einen Aufschub für eine drohende vollständige Niederlage. In der Zwischenzeit droht weiterer Gebietsverlust, die Zerstörung von noch mehr Infrastruktur und vor allem: Es sterben Menschen. Am Ende könnte die bedingungslose Kapitulation stehen – damit stünde die künftige staatliche Existenz der Ukraine auf dem Spiel.

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