Bündnis Sahra Wagenknecht: Populismus oder politische Vernunft?
Sahra Wagenknecht hat es wahr gemacht und eine neue Partei gegründet. Die einen bezichtigen sie, bloß eine populistische Narzisstin zu sein, die an der politischen Realität scheitern wird. Die anderen sehen sie als die einzige Hoffnungsträgerin, die eine nichtextremistische und notwendige Alternative zu den etablierten Parteien darstellt.
Noch ist das Profil des BSW etwas unscharf. Hinweise darauf, wohin die Reise der Partei gehen soll, enthält das Europawahlprogramm der Partei. Die beiden Politikwissenschaftler Prof. Dr. Martin Höpner und Prof. Dr. Philip Manow haben es sich angeschaut und in unserem Webinar darüber diskutiert, beginnend mit zwei Impulsvorträgen. Schwerpunkte des Webinars waren die Ursachen für die Entstehung der neuen politischen Kraft und die Eindordnung der europapolitischen Standpunkte des BSW aus dem Wahlprogramm. Am Ende des Webinars wurden zudem Fragen der Zuschauer diskutiert.
Unsere Referenten
Prof. Dr. Martin Höpner ist Politikwissenschaftler. Seit 2008 ist er Leiter einer unabhängigen Forschungsgruppe zur Politischen Ökonomie der europäischen Integration am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Sein Forschungssschwerpunkt ist die Vergleichende Politische Ökonomie mit Fokus auf den Euro sowie auf die Asymmetrie zwischen marktschaffender und marktkorrigierender europäischer Politik und Rechtsprechung.
Prof. Dr. Philip Manow ist Politikwissenschaftler an der Universität Bremen und Sprecher des SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik. Seine Forschungsprojekte untersuchen in verschiedenen Hinsichten das Spannungsfeld zwischen politischer Ökonomie und demokratischer Kultur. Für sein Buch „Die Politische Ökonomie des Populismus“ hat Manow die verschiedenen linken und rechten Populismen in Europa analysiert.