Europawahl

Quittung für eine Politik aus der Blase

| 11. Juni 2024
IMAGO / Wolfgang Maria Weber

Die Ampelparteien haben sich in ihr eigenes Narrativ verrannt – den „Kampf gegen Rechts“. Das geht an den Sorgen und Nöten der Wähler vorbei. Die Quittung ist ein Debakel bei der Europawahl – und ein Warnschuss für die kommende Bundestagswahl.

Es war die höchste Beteiligung an einer Europawahl seit Gründung der Bundesrepublik. Dass in Deutschland 64,8 Prozent zu den Wahlurnen geschritten sind − bei einer Wahl, die in der Vergangenheit nie große Popularität genoss −, zeigt einmal mehr, wie sehr Enttäuschung, Unzufriedenheit und Polarisierung zum mobilisierenden Faktor werden können.

Die Europawahl, sie war vor allem eine nationale Richtungswahl – ein Wink, wohin die Reise bis zur Bundestagswahl 2025 gehen könnte. Und eine Generalabrechnung mit der in den Augen vieler Bundesbürger desaströsen Ampelpolitik der letzten Jahre. Dass die Grünen mit einem Verlust von fast 9 Prozent mehr als alle anderen Koalitionsparteien abgestraft worden sind, während AfD und BSW zu den großen Gewinnern zählen, zeigt jenen, die hinschauen wollen, wo die zentralen Konfliktlinien des Landes verlaufen.

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