Ist das Bündnis Sahra Wagenknecht populistisch?
Eine rechtzeitig zu den Europawahlen veröffentlichte Studie der Universität Potsdam kommt zu dem Ergebnis: Das BSW ist nicht nur linksautoritär, sondern auch populistisch. Doch was folgt daraus?
Es gehört zur Allgemeinbildung, dass sich die politischen Begriffe „links“ und „rechts“ aus der Sitzordnung bei der ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche ergeben haben. Damals stritten sich die Abgeordneten und die Menschen, die sie repräsentierten, leidenschaftlich über das Staatsgebiet selbst, die Rechte der dort lebenden Menschen und die Gestaltung ihrer Gesellschaft. So leidenschaftlich, dass viele dafür in der gescheiterten Revolution auf den Barrikaden starben oder später wegen ihres Engagements hingerichtet wurden, andere dafür die Schießbefehle gaben oder die Todesurteile fällten.
Heute ist der political compass des Journalisten Wayne Brittenden eine häufig genutzte Orientierungshilfe im Dickicht der politischen Ausrichtungen. Politische Ideologie lässt sich nach diesem Modell entlang zweier separater, unabhängiger Achsen messen. Die ökonomische (Links-Rechts-)Achse bezieht sich auf wirtschaftspolitische Vorstellungen: links ist definiert als der Wunsch, dass die Wirtschaft von einer kooperativen kollektiven Agentur geführt wird, rechts die Vorstellung, sie konkurrierenden Individuen und Organisationen zu überlassen. Die vertikale Achse misst die politischen Ansichten in Bezug auf das Ausmaß an wünschenswerter persönlicher Freiheit: Libertäre stellen die Maximierung persönlicher Freiheit an die erste Stelle, während Konservative es für notwendig halten, sich Autoritäten unterzuordnen. Es ergeben sich vier Quadranten, denen die ermittelten Ansichten in links-autoritär, rechts-autoritär, rechts-libertär und links-libertär links zugeordnet werden können.
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