Neuauflage eines bekannten Dramas: Amerikas Außenhandel und der Dollar
Trumps neue Zollpolitik verspricht Stärke, bringt aber Chaos. Was steckt hinter dem Handelsdefizit der USA – und warum stehen China, Deutschland und der Dollar im Zentrum eines gefährlichen globalen Wirtschaftsspiels?
Amerikas notorisches Außenhandelsdefizit ist der vielleicht wichtigste Angelpunkt der Wut, die Donald Trumps Wirtschaftspolitik treibt. Die USA werden in dieser Sichtweise als großer Globalisierungsverlierer empfunden, der Rest der Welt als Schmarotzer verurteilt. Denn der internationale Wettbewerb sei manipuliert („rigged“). Freihandel nach den Regeln der Welthandelsorganisation wird daher als „unfair“ deklariert. Zur Gegenwehr setzt der US-Präsident erneut auf die Zollpolitik und das Aushandeln bilateraler „Deals“.
Seit Ende des Zweiten Weltkrieges fielen Zölle weltweit immer weiter. Die USA waren Vorreiter dieser Entwicklung hin zu immer tieferer globaler Wirtschaftsintegration durch Handelsliberalisierung. Damit ist jetzt Schluss. Seit dem 2. April dieses Jahres hat der US-Präsident mit (angedrohten) Zollerhöhungen nur so um sich geworfen. Die erklärten Schmarotzer im Rest der Welt sollen durch Zölle zur Kasse gebeten und auf einen tugendhafteren Pfad getrieben werden.
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