Diesmal darf nicht das Kapital gewinnen
Wie in den siebziger Jahren versucht man, die steigenden Preise auf übermäßige Lohnerhöhungen, hohe Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik zu schieben. Eine Erzählung, die kein zweites Mal obsiegen darf.
Bei der aktuellen Debatte über die weltweite Inflation kann ich mich eines Déjà-vu-Gefühls nicht erwehren. Die Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Inflationsspirale und der Inflationskrise der siebziger Jahre sind zu auffällig, als dass man sie ignorieren könnte.
Vor fast 50 Jahren ließ die Ölpreiskrise von 1973 die Inflation in den westlichen Ländern in die Höhe schnellen. Es handelte sich um eine importierte Inflation wie aus dem Lehrbuch, die bei nahezu Vollbeschäftigung und starker Verhandlungsmacht der Gewerkschaften einen sich selbst verstärkenden Inflationsdruck auslöste, da die Unternehmen die Preise anhoben, um ihre Gewinnspannen zu wahren, während die Arbeitnehmer im Gegenzug Lohnerhöhungen forderten. Diese Preis-Lohn-Spirale (oder Lohn-Preis-Spirale) war eine Reaktion auf den vom Ausland ausgehenden Inflationsdruck, nicht dessen Ursache.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP