Inflation

Diesmal darf nicht das Kapital gewinnen

| 21. Juni 2022
istock.com/atlantic-kid

Wie in den siebziger Jahren versucht man, die steigenden Preise auf übermäßige Lohnerhöhungen, hohe Staatsausgaben und eine lockere Geldpolitik zu schieben. Eine Erzählung, die kein zweites Mal obsiegen darf.

Bei der aktuellen Debatte über die weltweite Inflation kann ich mich eines Déjà-vu-Gefühls nicht erwehren. Die Ähnlichkeiten zwischen der heutigen Inflationsspirale und der Inflationskrise der siebziger Jahre sind zu auffällig, als dass man sie ignorieren könnte.

Vor fast 50 Jahren ließ die Ölpreiskrise von 1973 die Inflation in den westlichen Ländern in die Höhe schnellen. Es handelte sich um eine importierte Inflation wie aus dem Lehrbuch, die bei nahezu Vollbeschäftigung und starker Verhandlungsmacht der Gewerkschaften einen sich selbst verstärkenden Inflationsdruck auslöste, da die Unternehmen die Preise anhoben, um ihre Gewinnspannen zu wahren, während die Arbeitnehmer im Gegenzug Lohnerhöhungen forderten. Diese Preis-Lohn-Spirale (oder Lohn-Preis-Spirale) war eine Reaktion auf den vom Ausland ausgehenden Inflationsdruck, nicht dessen Ursache.

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