Sinkende Realeinkommen – die nächste Runde
Die Warnungen vor einer Lohn-Preis-Spirale sind laut. Doch die reale Entwicklung der Gehälter zeigt, dass davon keine Rede sein kann – trotz mehr Mindestlohn.
Über viele Jahre lag die Inflation hierzulande unter dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB. Nun schießen die Preise in die Höhe und schon warnt Finanzminister Christian Lindner vor deutlich steigenden Gehältern: „Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale ist real“, sagte der FDP-Politiker im Juni und bekräftige damit seine Einschätzung vom Frühjahr. Aus der Perspektive von Beschäftigten gibt es allerdings längst reale Probleme, die sich ohne Lohn-Preis-Spirale zu verschärfen drohen. Das zeigt ein Blick auf die Entgelte, ihre Entwicklung und die Folgen für den Sozialstaat.
Niedrige Gehälter, steigende Preise
Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland seit Jahren sehr groß. Zuletzt erhielt rund 21 Prozent der Beschäftigten weniger als 60 Prozent des mittleren Bruttostundenverdienstes. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt: Laut Statistischem Bundesamt hatten 2018 lediglich die baltischen Staaten, Bulgarien und Polen einen größeren Niedriglohnsektor.
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