Lohnentwicklung

Sinkende Realeinkommen – die nächste Runde

| 28. Juni 2022
istock.com/hyejin kang

Die Warnungen vor einer Lohn-Preis-Spirale sind laut. Doch die reale Entwicklung der Gehälter zeigt, dass davon keine Rede sein kann – trotz mehr Mindestlohn.

Über viele Jahre lag die Inflation hierzulande unter dem Zwei-Prozent-Ziel der EZB. Nun schießen die Preise in die Höhe und schon warnt Finanzminister Christian Lindner vor deutlich steigenden Gehältern: „Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale ist real“, sagte der FDP-Politiker im Juni und bekräftige damit seine Einschätzung vom Frühjahr. Aus der Perspektive von Beschäftigten gibt es allerdings längst reale Probleme, die sich ohne Lohn-Preis-Spirale zu verschärfen drohen. Das zeigt ein Blick auf die Entgelte, ihre Entwicklung und die Folgen für den Sozialstaat.

Niedrige Gehälter, steigende Preise

Der Niedriglohnsektor ist in Deutschland seit Jahren sehr groß. Zuletzt erhielt rund 21 Prozent der Beschäftigten weniger als 60 Prozent des mittleren Bruttostundenverdienstes. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt: Laut Statistischem Bundesamt hatten 2018 lediglich die baltischen Staaten, Bulgarien und Polen einen größeren Niedriglohnsektor.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!