Brief aus Brüssel

Quick and dirty – und ziemlich daneben

| 02. Juli 2025

Mit einem eiligen Steuerdeal bei den G-7 zeigt die EU, wie man es nicht machen sollte: Die Europäer haben sich von US-Präsident Trump über den Tisch ziehen lassen, die globale Mindeststeuer für Unternehmen wird ausgehöhlt

Die Uhr tickt: Am 9. Juli läuft die Frist für einen Handelsdeal zwischen den USA und der EU ab. US-Präsident Donald Trump droht mit Sonderzöllen von 50 Prozent auf sämtliche EU-Exporte und versucht, die Europäer zu massiven Zugeständnissen zu zwingen. Kanzler Friedrich Merz wird schon nervös: Man brauche eine schnelle Einigung, erklärte Merz beim EU-Gipfel in Brüssel. Zur Not könne er auch mit einem „schmutzigen“ Deal leben.

„Quick and dirty“ – das ist offenbar auch die Maxime bei den G-7. Deutschland, Frankreich und die EU-Kommission haben sich in der Gruppe der sieben (ehemals) größten Industrieländer bereits auf einen „schmutzigen“ Kompromiss mit Trump eingelassen. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit wird die mühsam errungene globale Mindeststeuer für große Konzerne ausgehöhlt. Auch die viel diskutierte Digitalsteuer rückt in weite Ferne.

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