Der Aufstieg Chinas und der asiatische Autoritarismus
Die Beziehung des Westens zu Neu-Delhi ist zweischneidig: Der Versuch, Chinas globale Ambitionen zu zügeln, ermöglicht den Aufstieg einer neuen und autoritär geführten Großmacht. Langfristig könnte Indien ein direkter Herausforderer des Westens werden.
In den letzten zehn Jahren sind autoritär-populistische Staatschefs in der ganzen Welt immer deutlicher in Erscheinung getreten. Von Viktor Orbán in Ungarn und Recep Erdoğan in der Türkei bis hin zu Jair Bolsonaro in Brasilien und Rodrigo Duerte auf den Philippinen sind diese Machthaber bestrebt, die demokratischen politischen Systeme in ihren Ländern zu schwächen, die internen Menschenrechte auszuhöhlen und die Rechtsstaatlichkeit auszuhebeln, was oft mit Übergriffen auf Minderheiten und einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit einhergeht.
Im asiatischen Raum sind solche Tendenzen besonders deutlich in China zu beobachten, wo die Kommunistische Partei (KPCh) weiterhin einen Einparteienstaat regiert, der ein hohes Maß an politischer, sozialer und juristischer Kontrolle über seine Bevölkerung ausübt. Ausdruck dieser Herrschaft ist die proaktive Unterdrückung jeglicher politischer Opposition und kultureller Unterschiede durch die KPCh (am deutlichsten in Xinjiang und Tibet) sowie der Aufbau des "Sozialkreditsystems", das eine befriedete Gesellschaft sozial harmonisierter und politisch willfähriger Subjekte schaffen soll.
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