Umschwünge im Nebel – eine Chronologie des Scheiterns
Sachverständigenrat, Bundesbank und Wirtschaftsministerium bilden die Hochämter der Wirtschaftsprognostik. Doch wem nutzen ihre Prognosen und warnen sie wirklich vor wirtschaftlichen Wendepunkten?
Im Herbst 2008 stellte Königin Elisabeth II. den Ökonomen ihre inzwischen vielfach zitierte Frage: „Why did no one see the financial crisis coming?“ Und in der Tat: Während heute Einigkeit darüber herrscht, dass in Europa der gesamtwirtschaftliche Wendepunkt im ersten Quartal 2008 lag und einige Banken bereits im Jahr 2007 in ihrer Existenz bedroht waren, wurde die Krise 2007 nicht vorhergesehen und teilweise sogar noch im vierten Quartal 2008 von der Wirtschaftsprognostik nicht zur Kenntnis genommen[1].
Man mag diese Fehleinschätzung für ein singuläres Ereignis halten. Über ganze Konjunkturzyklen betrachtet werden Konjunkturprognosen eine relativ gute Prognoseleistung zugeschrieben.[2]
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