Wie viel Demokratie steckt im digitalen Euro?
Vor dem Ende des Bargelds wird oft in reißerischen Schlagzeilen gewarnt. Diese Ängste sind unbegründet, demokratischen Standards genügt der digitale Euro dennoch nicht. Für eine Demokratisierung der digitalen Währung braucht es eine Konfrontation mit dem mächtigen Geschäftsbankensystem.
Als 2021 die Europäische Zentralbank (EZB) ein Projekt für den digitalen Euro beschloss, wurden jene Stimmen lauter, die das Ende des Bargelds befürchteten. Obwohl die Währungshüter von Anfang an klarstellten, dass der digitale Euro das Euro-Bargeld nur ergänzen und nicht ersetzen soll, geben sich manche Medien Mühe, den Mythos der Bargeldabschaffung zu befeuern.
Die überregionale Zeitung Die Welt titelte „Heimliche Abschaffung des Bargelds? So rechtfertigt die EU den digitalen Euro“. Bei weiterer Lektüre wird jedoch auch hier klar: Das Bargeld soll nicht ersetzt werden, der digitale Euro soll lediglich eine zusätzliche Zahlungsmöglichkeit sein. Mehr noch: Ein Vorschlag der Europäischen Kommission sieht laut EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni vor, dass die Mitgliedsstaaten „Maßnahmen ergreifen müssen, wenn Bargeld als Zahlungsform in großem Maße abgelehnt wird.“
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