Deindustrialisierung

Was die deutsche Industrie wirklich schwächte

| 14. August 2024
IMAGO / photothek

Hans-Werner Sinn rechnet mit der grünen Klimapolitik ab: Atomausstieg, „Heizungsgesetz“ und Kohleausstieg seien für den industriellen Niedergang Deutschlands verantwortlich. Dass es so einfach nicht ist, zeigt ein Vergleich mit der Schweiz.

Die Debatte um eine Deindustrialisierung der deutschen Volkswirtschaft brennt seit mehreren Jahren. Auch auf MAKROSKOP diskutieren verschiedene Autoren das Thema kontrovers. Ob man wie Martin Höpner für „eine behutsame Deindustrialisierung“  plädiert, oder wie Thomas Fazi sie für einen „Vorbote[n] für den wirtschaftlichen Niedergang des ganzen Kontinents hält“ –, man kommt nicht drum herum, ihre Ursachen zu bestimmen, bevor man sie bewertet.

Mit den Preisschocks haben gewisse Erklärungsmuster für die Deindustrialisierung an Popularität gewonnen. Eine gängige Methode ist es, eine offensichtliche Ursache industrieller Probleme auszusparen – die Energiepreisexplosion – und stattdessen Umweltschutzmaßnahmen einseitig die Schuld zu geben. Ein „grünes Wirtschaftswunder“ – so die ironische Anspielung auf ein Wahlplakat der Grünen mit gleichnamigem Schriftzug – sorge für Krise und Deindustrialisierung. Belege sehen die meist liberalen und konservativen Protagonisten dieser Erzählung in Klimaschutzmaßnamen, für die sie insbesondere Die Grünen verantwortlich machen.

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