Editorial

Sorge um die deutsche Wirtschaft

| 03. September 2023

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in einer neuen Woche. Erst Finanzkrise, dann Corona-Pademie, jetzt Krieg: Die deutsche Wirtschaft steckt in einer multiplen Krise. Die Industrieproduktion schrumpft schon seit Jahren stärker als in anderen europäischen Ländern. Die Unternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft, die Sorge um die eigene Wettbewerbsfähigkeit wächst, der Industriestandort Deutschland ist in Gefahr. Doch wie gehen wir mit der Krise um? Wie sollte der Staat reagieren? Und kann es eine Bestandsgarantie des industriellen Sektors überhaupt geben?

Diese und weitere Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe:

  • Plädoyer für eine behutsame De-Industrialisierung In der hitzigen Debatte über eine drohende De-Industrialisierung sind beide Extrempositionen gefährlich. Deutschland hat allen Grund, sich um seine Industrie zu sorgen. Aber eine behutsame De-Industrialisierung sollte zugelassen werden. Martin Höpner
  • Eine Geschichte von zwei Rezessionen (und Lehren für die nächste) Finanzkrise und Corona-Pandemie: Zwei große Krisen – zwei völlig unterschiedliche Verläufe. Was uns das über die Rolle des Staates lehrt. Yeva Nersisyan
  • Konjunktur Das Statistische Bundesamt greift in die Trickkiste und bestätigt die vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal: Null-Wachstum statt Rückgang. An einen Wirtschaftsaufschwung glaubt dennoch niemand. Die Redaktion
  • Kipppunkte für die Klimapolitik Die Eigenschaft, dass sich Prozesse selbst verstärken, gilt nicht nur für den Rückgang des Meereises oder die Popularität von TikTok, sondern auch für Märkte und Volkswirtschaften. Dirk Bezemer
  • Droht ein Praxissterben? Ärztefunktionäre beklagen einen wirtschaftlichen Notstand von Arztpraxen. Doch die Probleme liegen woanders: in den veralteten Versorgungsstrukturen und einer vernachlässigten ambulanten Grundversorgung. Hartmut Reiners
  • Anbruch der BRICS-Weltordnung Die Macht der BRICS-Staaten wächst ‒ demografisch und wirtschaftlich. Mit seinen neuen Mitgliedern wird der Block fast die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren und 40 Prozent der weltweiten Ölproduktion kontrollieren. Und die Stimmen, die den Westen kritisieren, werden lauter. Thomas Fazi
  • Trumps Wiederwahl: Teil von Putins Plan? Russland hat gute Gründe haben, den Krieg zumindest bis zu den US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr hinauszuzögern – unter anderem, weil sich mit Trump besser verhandeln ließe. Tiago Cardão-Pito
  • Am Anfang war das Geld… oder die Arbeit? „Geld braucht Arbeit“ und „Arbeit braucht „Geld“. Der menschheitsgeschichtliche Ur-Kampf besteht darin, das Monopol über die Geldschöpfung und über die Arbeit an sich zu reißen. Franz Schneider