Einwanderung beginnt nicht an der Grenze
Sowohl Republikaner als auch Demokraten wollen die Südgrenze der USA besser sichern. Doch Strategien, welche die tieferen Ursachen der Migration berücksichtigen, sind rar. Solange sich das nicht ändert, wird der Migrationsdruck weiter zunehmen.
In einem tief gespaltenen Land gibt es immerhin einen Punkt, in dem sich mehr als die Hälfte der US-Wähler einig sind: Die Frage der Migration hat höchste Priorität. Doch die Debatte im US-Kongress und im Präsidentschaftswahlkampf ignoriert wichtige Aspekte des Problems. Sowohl die führenden Politiker der Demokraten als auch der Republikaner konzentrieren sich in erster Linie – wenn nicht sogar ausschließlich – darauf, wie die Verwaltung der Südgrenze der Vereinigten Staaten verbessert werden kann. Lösungen, die auf die tieferen Ursachen der Einwanderung abzielen, sind kaum zu finden.
Dabei scheint es der amerikanischen Öffentlichkeit bewusst zu sein, dass die Einwanderung nicht an der US-Grenze beginnt. In einer Umfrage vom Februar 2024 nannten sowohl Demokraten als auch Republikaner schlechte wirtschaftliche Bedingungen (75 Prozent), Gewalt in den Heimatländern (65 Prozent) und das Versprechen größerer politischer Freiheiten in den USA (44 Prozent) als die wichtigsten Faktoren, die Menschen dazu bewegen, aus ihrer Heimat zu fliehen und zu versuchen, in die USA zu gelangen. Diese Erkenntnis hat jedoch keinen Eingang in die politische Agenda gefunden.
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