Grundbesitz untergräbt Demokratie und Marktwirtschaft
Warum privater Grundbesitz und globale Kapitalmärkte immer weniger mit Demokratie und Marktwirtschaft vereinbar sind.
Fragt man Immobilienfachleute, wonach sich der Wert eines Bauwerks bemisst, ist die Antwort immer dieselbe: Erstens die Lage, zweitens die Lage, drittens noch einmal die Lage und ja, die Bausubstanz spielt viertens auch noch eine Rolle. Genau dasselbe sagen auch die offiziellen Statistiken: Gemäß dem Immobilienberater WuestPartner beläuft sich etwa in der Schweiz der aktuelle Marktwert von sämtlichen Einfamilienhäusern, Mietwohnungen, Eigentumswohnungen, Büro- und Verkaufsflächen auf rund 4200 Milliarden Franken. Laut der offiziellen Statistik des Kapitalstocks summierte sich der Wiederbeschaffungswert aller Hochbauten per Ende 2020 auf 1002 Milliarden. Setzt sich das durchschnittliche jährliche Wachstum fort, dürften es aktuell rund 1050 Milliarden sein. Davon entfallen aber ein rechter Teil auf öffentliche Hochbauten wie Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude usw.
Gerundet und zusammengefasst ergibt sich folgende Rechnung: Vom Marktwert aller privaten Hochbauten von 4200 Milliarden entfallen 950 Milliarden auf die Bausubstanz und 3250 Milliarden auf die Lage. Die Redensart von dreimal Lage und einmal Substanz entspricht also ziemlich genau der Realität.
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