Indien lässt seine Muskeln spielen
Kanada beschuldigt die Regierung in Indien, für die Ermordung von Sikh-Separatisten auf kanadischem Staatsgebiet verantwortlich zu sein. Die Vorwürfe sind plausibel – und sie zeigen die wachsende Macht Indiens.
Die Beziehungen zwischen Neu-Delhi und Ottawa haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nachdem der indische Geheimdienst in den Mord an Indern auf kanadischem Boden verwickelt war, drohen die Verhandlungen über ein anstehendes Handelsabkommen zwischen den beiden Staaten zu scheitern. Doch der Vorfall birgt nicht nur enorme politische Sprengkraft, er zeigt auch, wie sehr sich die geopolitische Hierarchie verschoben hat.
Unter Berufung auf "glaubwürdige Beweise" für eine indische Beteiligung an der Ermordung von drei Männern mit Verbindungen zu Sikh-Separatisten erklärte der kanadische Premierminister Justin Trudeau, das Verhalten Indiens verstoße "gegen die grundlegenden Regeln, nach denen freie, offene und demokratische Gesellschaften funktionieren". Trudeau wies daraufhin einen indischen Diplomaten aus, der Leiter des indischen Auslandsgeheimdienstes, des Research and Analysis Wing (R&AW), in Kanada war.
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