Weltwirtschaftssystem

Wie geht es mit der Globalisierung weiter?

| 17. September 2024
IMAGO / ABACAPRESS

Das Narrativ, das dem Weltwirtschaftssystem zugrunde liegt, wandelt sich. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs beruht die liberale internationale Ordnung auf freiem Waren-, Kapital- und Finanzverkehr – doch diese Struktur erweist sich zunehmend als anachronistisch.

Jede Marktordnung wird von Narrativen gestützt – von Geschichten, die wir uns selbst über die Funktionsweise des Systems erzählen. Das gilt insbesondere für die Weltwirtschaft, denn die Welt verfügt über keine Zentralregierung, die Regeln aufstellt und durchsetzt. In ihrer Gesamtheit tragen diese Narrative dazu bei, Normen zu schaffen und beizubehalten, die das System in geordneter Weise am Laufen halten und den Regierungen vorgeben, was sie tun und lassen sollten. Sind diese Normen erst einmal internalisiert, untermauern sie die globalen Märkte in einer Weise, wie es internationale Rechtsvorschriften, Handelsverträge oder multilaterale Institutionen nicht zu tun vermögen.

Globale Narrative haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder gewandelt. Unter dem Goldstandard des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurde die Weltwirtschaft als selbstregulierendes, sich selbst ausgleichendes System betrachtet, in dem Stabilität am besten durch die Nichteinmischung von Regierungen erreicht wird. Mit freiem Kapitalverkehr, freiem Handel und solider makroökonomischer Politik, so die Überlegung, ließen sich die besten Ergebnisse sowohl für die Weltwirtschaft als auch einzelne Länder erzielen.

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