Die sterbende Welt des Westens
Was, wenn die Erzählung von der „permanenten Krise“ eine qualitative Veränderung der Regierungsform darstellt – eine, die auf der ständigen Heraufbeschwörung der Krise selbst beruht?
Krieg, Klimawandel, wirtschaftliche Stagnation, politische Polarisierung – an Krisen scheint es dieser Tage keinen Mangel zu geben. Die Situation ist so bedrohlich, dass die selten hysterische Financial Times im vergangenen Jahr den Begriff "Polykrise" zu einem ihrer Wörter des Jahres ernannte und sie als "Ansammlung miteinander verbundener globaler Risiken mit sich verstärkenden Auswirkungen“ definierte, so dass „die Gesamtauswirkungen die Summe der einzelnen Teile übersteigen". Das Wort, ursprünglich von Adam Tooze geprägt, wird inzwischen sogar vom Weltwirtschaftsforum übernommen. Die Vereinten Nationen ziehen es vor, von "sich überschneidenden Krisen" zu sprechen, was auch immer das sein mag.
Und in der Tat: Die derzeitige "Polykrise" folgt auf eine globale Pandemie, der wiederum die Finanzkrise nach 2008 vorausging, die sich mit der globalen Terrorismuskrise nach 9/11 überschnitt, sowie von anderen, eher lokal begrenzten "Krisen" wie den Brexit und die europäische Migrationskrise begleitet wurde. Blickt man auf die vergangenen zwei Jahrzehnte zurück, verhärtet sich der Eindruck, dass sich die Welt in einem quasi permanenten Krisenzustand befindet – oder, wie Analysten gerne sagen, in einer "Permakrise".
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