Umverteilung

Die Grundsatzfrage hinter der 99%-Initiative

| 20. September 2021
istock.com/RomanBabakin

Die Schweizer Wirtschaft braucht mehr Rückverteilung von oben nach unten. So gesehen ist die 99%-Initiative extrem wirtschaftsfreundlich.

Damit eine Wirtschaft ihr BIP steigern kann, muss sie auch für die entsprechende Nachfrage sorgen. Das ist gar nicht so leicht in einer Zeit, in die Straßen eh schon verstopft sind, jeder Dritte unter Übergewicht leidet und alle Kleiderschränke randvoll sind. Von der Umwelt ganz zu schweigen. Die größte Konsumbremse ist aber die ungleiche Verteilung der Einkommen, bzw. die Tatsache, dass damit ein zu großer Teil Kaufkraft gespart und dem Wirtschaftskreislauf entzogen wird.

Konkret sieht das so aus: Gemäß der Haushaltsbudgeterhebung betrug 2016 das Bruttoeinkommen der Paarhaushalte unter 65 im Schnitt 12.700 Franken – von 5.800 Franken für das ärmste bis zu 23.000 Franken für das reichste Fünftel. Die Konsumausgaben hingegen (vor Steuern und Krankenkasse) klafften mit 4300 bis 8400 Franken viel weniger weit auseinander. Die hohen Einkommensklassen können damit einen großen Teil ihres Einkommens auf die hohe Kante legen.

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