Editorial

Denk ich an Europa in der Nacht…

| 06. Oktober 2022
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Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. Im Mittelpunkt diesmal: Doppel-Wums – Der Anschlag auf Nord Stream ist nicht nur ein Angriff auf Deutschlands Industriestruktur. Es zeigt sich auch, dass der Traum von Europas strategischer Souveränität ausgeträumt ist. Das wirtschaftliche Krisenmanagement bleibt kopflos.

Diese und weitere Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe:

  • Doppel-Wums „Entlastungspakete“ und „Abwehrschirme“ sollen die Planlosigkeit der Bundesregierung kaschieren. Publizisten wie Robert Misik hingegen sehen darin das Krisenmanagement einer „vernünftigen Linken“. Kritik daran sei Propaganda einer „verantwortungslosen Rechten“. Ein Realitätscheck.
  • Schlafwandelnd in die Anarchie Behält Europa seinen derzeitigen Kurs bei, stehen ihr Jahre des wirtschaftlichen Rückgangs, der Inflation, der Deindustrialisierung, sinkende Lebensstandards und Massenverarmung bevor.
  • Strategische Souveränität? Der Überfall von Putins Armee auf die Ukraine läute eine globale ‚Zeitenwende‘ ein, heißt es. Doch was wird aus dem Anspruch der EU, eine führende unabhängige Weltmacht zu werden?
  • Ein Angriff auf Deutschland Deutschland wird sabotiert und Russland beschuldigt: Der Angriff auf die Nord Stream-Pipelines ist einer jener Momente, in denen sich der Nebel des Krieges plötzlich lichtet – wenn man bereit ist hinzusehen.
  • Außer Kontrolle Der Krieg in der Ukraine droht zum nuklearen Showdown zu werden. Sowohl die USA als auch Russland müssen dringend Zurückhaltung üben, bevor es zur Katastrophe kommt.
  • Journalisten auf dem Kriegspfad Doppelstandards statt Kontrollinstanz – nicht nur im Ukraine-Konflikt scheinen sich viele Medien in der Rolle einer Kriegspartei wiederzufinden.
  • An unserem Wesen… Es gab ihn im römischen Reich ebenso wie im europäischen Kolonialismus und im sowjetischen oder chinesischen Kommunismus. Auch heute ist der Exzeptionalismus in Europa und den USA noch einflussreich.
  • Konjunktur Die Rezession ist nun amtlich. Die Konjunkturdaten zeigen ein Bild, das so schlecht wie lange nicht mehr ist.