Überfüllte Zentren, entvölkerte Randgebiete
Die Globalisierung gefährdet die Demokratie. Eine Umkehr tut Not – die Nationalstaaten müssen sich wieder auf sich selbst besinnen.
Die ersten Nachkriegsjahrzehnte waren geprägt vom Keynesianismus, benannt nach dem britischen Ökonomen John Maynard Keynes. Das ging so: Der Nationalstaat orchestriert eine starke Sozialpartnerschaft mit dem Zweck, dass die Löhne im Gleichschritt mit der Produktivität real steigen. Sozialsysteme sorgen zudem dafür, dass die Risiken der Spezialisierung (auf Tätigkeiten, die morgen vielleicht schon nicht mehr gefragt sind) und der konjunkturellen Schwankungen abgefedert werden. Zweck der Übung: Die Nachfrage soll mit dem steigenden Angebot Schritt halten, die Vollbeschäftigung und der soziale Frieden sollen gewahrt werden. Das waren die „goldenen 30 Jahre“ nach dem Zweiten Weltkrieg.
Das lange Sündenregister der Globalisierung
Dann kam die Ölkrise. Sie gab den neoliberalen Globalisten, vor denen Keynes schon immer gewarnt hatte, die Chance, ihre Ideen durchzusetzen. Diese gingen so: Die Nachfrage holen wir uns im Wettbewerb auf den globalen Märkten. Hohe Löhne und Sozialleistungen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit. Der freie Kapital- und Personenverkehr sorgen dafür, dass alle Produktionskräfte weltweit immer genau dann und dort eingesetzt werden, wo sie den höchsten Nutzen bieten. Wenn wir das konsequent durchziehen, steigt der Wohlstand für alle.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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