Zeit für eine technologieoffene Wende: Repowering und staatliche Innovation
Repowering, Wärmespeicher und Wasserstoff-Infrastruktur könnten Deutschland unabhängig und wettbewerbsfähig machen – wenn die Politik aufhört, Technologien ideologisch zu bewerten, und beginnt, sie strategisch zu fördern.
Deutschland steht energiepolitisch an einem Scheideweg. Jahrelange ideologische Verengung hat dazu geführt, dass sinnvolle Technologien vernachlässigt, bewährte Infrastrukturen verschrottet und innovative Ansätze aus dogmatischen Gründen blockiert wurden. Es ist höchste Zeit für eine technologieoffene Wende, die pragmatische Lösungen über politische Glaubenssätze stellt. Der Staat muss endlich seiner Verantwortung gerecht werden: alle verfügbaren Technologien systematisch zu prüfen, die effizientesten zu fördern und die Energiewende als industriepolitisches Projekt zu begreifen – nicht als ideologisches Experiment. Eine bezahlbare und verlässliche Energieversorgung muss im Zentrum jeder Erwägung stehen.
Die bisherige Energiepolitik konzentrierte sich zwar auf Wind und Sonne als kostengünstigste Energieträger, vernachlässigte jedoch lange die Systemkosten dieser Strategie. Redispatch-Maßnahmen, Netzausbau und die Bereitstellung regelbarer Leistung wurden nicht ausreichend mitgedacht – eine Versäumnis, die sich in steigenden Strompreisen und Netzengpässen niederschlägt.
Zwar wurden in der Kraftwerksstrategie der Vorgängerregierung Erdgas und Wasserstoff berücksichtigt – 5 GW Gas plus 7 GW wasserstofffähige Kapazität erhielten EU-Beihilfegenehmigung –, doch die Marktumgebung für alternative Technologien bleibt problematisch. Das Repowering bestehender Anlagen wurde trotz Vereinfachungen im Genehmigungsverfahren nicht ausreichend vorangetrieben, obwohl es die kostengünstigste und gesellschaftlich akzeptierteste Art der Kapazitätserweiterung darstellt. Wärmespeicherkraftwerke könnten stillgelegte Kohlestandorte zu Stabilisatoren der erneuerbaren Energien machen – doch hier fehlen verbindliche Anreize. Moderne Biomasse-Nutzung, Power-to-X-Verfahren und industrielle Abwärmenutzung werden zwar im Wärmeplanungsgesetz als Möglichkeiten eingeschlossen, fristen aber in der Praxis ein Schattendasein. Diese Verschwendung von Potenzialen muss beendet werden.
Technologieoffenheit bedeutet: Der Staat prüft ergebnisoffen, welche Technologien technisch machbar, ökonomisch sinnvoll und sozial verträglich sind. Er lässt sich nicht von Lobbygruppen treiben, nicht vom medialen Zeitgeist leiten und nicht von ideologischen Scheuklappen eingrenzen. Entscheidend sind Fakten: Welche Technologie liefert wie viel Energie zu welchen Kosten mit welchen gesellschaftlichen Auswirkungen? Diese Fragen müssen ehrlich beantwortet werden – auch wenn die Antworten politisch unbequem sind.
Repowering: Der schlafende Riese der deutschen Energiepolitik
Repowering – das Ersetzen alter Wind- und Solaranlagen durch modernste Technik an denselben Standorten – ist der größte ungenutzte Hebel der deutschen Energiewende. Während Politiker endlos über neue Flächenausweisungen streiten und Bürgerinitiativen mit immer neuen Standorten überfordern, liegt das größte Potenzial brach: die Modernisierung dessen, was bereits da ist. Deutschland hat zehntausende Windenergieanlagen, die in den 2000er-Jahren errichtet wurden und heute technisch überholt sind. Moderne Anlagen leisten das Drei- bis Vierfache der alten – auf derselben Fläche, mit derselben Netzanbindung, mit bewährter gesellschaftlicher Akzeptanz.
Die Zahlen sprechen für sich: Eine alte 1,5-Megawatt-Anlage aus dem Jahr 2005 kann durch eine moderne 6-Megawatt-Anlage ersetzt werden – gleicher Standort, vierfache Leistung. Bei Photovoltaik ist das Verhältnis noch dramatischer: Solarmodule aus den frühen 2000ern erreichen Wirkungsgrade von 12-15 Prozent, moderne Module schaffen 22-25 Prozent – auf derselben Dachfläche fast doppelt so viel Strom. Deutschlandweit könnten durch systematisches Repowering die Kapazitäten um 50-100 Prozent gesteigert werden, ohne neue große Konflikte um Standorte.
Doch trotz Vereinfachungen im Genehmigungsverfahren zögert die Branche. Die Stimmung in der Windindustrie ist verhalten – unklar ist, ob regulatorische Hürden, mangelnde Wirtschaftlichkeit oder fehlende Planungssicherheit die Hauptursache sind. Repowering dagegen könnte theoretisch sofort beginnen -- die Genehmigungen sind grundsätzlich da, die Akzeptanz ist da, die Netzanschlüsse sind da.
Ein kluges Repowering-Programm würde so aussehen: Weitergehend vereinfachte Genehmigungsverfahren für den Austausch bestehender Anlagen. Um einen Wildwuchs zu verhindern, könnte ein solches Programm mit einem zeitweisen Moratorium für die Ausweisung neuer Flächen verbunden werden. Steuerliche Anreize für Betreiber, die alte Technik gegen neue austauschen. Staatliche Bürgschaften für die Finanzierung großer Repowering-Projekte. Und vor allem: Planungssicherheit für Investoren und klare Signale, dass Repowering politisch gewollt ist. Das wäre staatliche Industriepolitik im besten Sinne: effizient, kostengünstig und gesellschaftlich akzeptiert.
Aber Repowering ist nur ein Beispiel für verschwendete Potenziale. Noch dramatischer ist die Vernachlässigung der Wärmespeichertechnologie – einer Brückentechnologie, die stillgelegte Industriestandorte zu Stabilisatoren des erneuerbaren Energiesystems machen könnte.
Wärmespeicherkraftwerke: Industriegeschichte als Zukunftschance
Es ist ein energiepolitischer Treppenwitz: Jahrzehntelang wurden Milliarden in Kohle-Infrastrukturen investiert – Kraftwerksgebäude, Turbinen, Netzanschlüsse, Kühlsysteme, Transportwege. Alles da, alles funktionsfähig, alles bezahlt. Und jetzt soll das alles verschrottet werden? Arbeitsplätze vernichtet, Regionen abgehängt, Investitionen abgeschrieben? Das ist nicht nur ökonomischer Wahnsinn, sondern auch technologische Kurzsichtigkeit. Diese Infrastrukturen können umgerüstet werden – zu Wärmespeicherkraftwerken, die das Rückgrat einer stabilen erneuerbaren Energieversorgung bilden.
Das Prinzip ist so einfach wie genial: Überschüssiger Ökostrom – der heute oft verschenkt oder abgeregelt wird – erhitzt Speichermedien wie Flüssigsalz, Schotter oder Keramik auf Temperaturen von mehreren hundert Grad. Bei Strombedarf wird diese gespeicherte Wärme über bewährte Dampfturbinen wieder zu Strom. Die Technik ist erprobt, die Materialien sind preiswert und ungefährlich, die Effizienz liegt bei 40-50 Prozent – deutlich besser als bei Batterie-Speichern.
Entscheidend ist: Ein Wärmespeicherkraftwerk nutzt vorhandene Infrastruktur. Das Kraftwerksgebäude bleibt, die Turbinen bleiben, der Netzanschluss bleibt, viele Arbeitsplätze bleiben. Statt Rückbau gibt es Umbau, statt Abwicklung gibt es Transformation, statt regionaler Verödung gibt es industrielle Zukunftsperspektive. Ein solches Kraftwerk kann Strom für mehrere Tage speichern – länger als jeder Batteriespeicher und günstiger als jeder Neubau.
Projekte im Rheinischen Revier und im Ruhrgebiet zeigen bereits: Das funktioniert. Doch die politische Förderung ist unzureichend. Zwar werden Wärmespeicher in der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) als förderfähige Maßnahme deklariert, doch in der Praxis fehlen verbindliche Anreize für die Umrüstung von Kohlekraftwerken. Die Betreiber erhielten zwischen 2019 und 2020 im Zuge des Kohleausstiegs Stilllegungsprämien in Höhe von 4,3 Milliarden Euro – eine Subventionierung der reinen Abschaltung, wo Umrüstungsanreize wirtschaftlich sinnvoller gewesen wären. Hier liegt ein strukturelles Versäumnis: Der Staat hätte die Transformation forcieren müssen, statt die Zerstörung wertvoller Infrastruktur zu finanzieren.
Deutschland braucht eine staatliche Wärmespeicher-Offensive: Sie sollte mit einer systematischen Prüfung aller stilllegungsreifen Kraftwerksstandorte beginnen, um ihr Umrüstungspotenzial zu ermitteln. Viele ehemalige Kohlekraftwerke verfügen über vorhandene Netzanschlüsse, Turbinenhäuser und Kühlinfrastruktur – ideale Voraussetzungen, um sie in Wärmespeicherkraftwerke zu transformieren. So könnten bestehende Standorte zu Stabilitätsankern des Energiesystems werden, statt als Industrieruinen zu enden.
Darauf aufbauend muss der Staat gezielt in Pilot- und Demonstrationsanlagen investieren, die verschiedene Speichertechnologien – etwa Flüssigsalz-, Schotter- oder Keramikspeicher – in industriellem Maßstab erproben. Solche Projekte schaffen regionale Wertschöpfung und erhalten qualifizierte Arbeitsplätze in den Kohlerevieren. Parallel dazu braucht es Forschungsförderung für effizientere Speichermedien, höhere Wirkungsgrade und modulare Bauweisen, damit Wärmespeicher nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich konkurrenzfähig werden.
Entscheidend ist ein verlässlicher politischer Rahmen: klare Anreize für Investoren, Einspeise- oder Kapazitätsvergütungen für gespeicherte Energie und langfristige Planungs- und Finanzsicherheit. Wärmespeicher müssen als zentrale Infrastrukturtechnologie behandelt werden – gleichberechtigt neben Wind, Sonne und Wasserstoff. Nur wenn die Politik hier strategisch handelt, kann Deutschland aus alten Kraftwerksstandorten neue Energiespeicherzentren machen und die Versorgungssicherheit der Zukunft sichern.
Wasserstoff: Industriepolitische Chance statt grüner Symbolik
Wasserstoff ist der Schlüssel für die industrielle Dekarbonisierung – nicht als grüne Symbolpolitik, sondern als industriepolitische Notwendigkeit. Stahlproduktion, Chemie, Zementherstellung, Schifffahrt – all diese Sektoren brauchen Wasserstoff, um klimaneutral zu werden. Aber Wasserstoff entsteht nicht von selbst, und er transportiert sich nicht von allein. Hier braucht es staatliche Industriepolitik in großem Maßstab: Elektrolyseure in Gigawatt-Dimensionen, Pipeline-Netze quer durch Europa, Speicherkavernen für die saisonale Bevorratung.
Private Investoren werden diese Infrastrukturen nicht allein bauen – zu teuer, zu riskant, zu langfristig. Hier ist der Staat gefordert: als Investor, als Koordinator, als strategischer Planer. Wasserstoff-Infrastruktur ist Daseinsvorsorge wie Strom- oder Gasnetze – sie gehört in öffentliche Hand oder zumindest unter demokratische Kontrolle.
Deutschland hat seit 2020 eine Wasserstoffstrategie, die 2023 fortgeschrieben wurde und ehrgeizige Ausbauziele formuliert. Das Ziel von 10 GW an geplanten Elektrolyseprojekten wurde 2024 um 1,3 GW übertroffen. Doch die Herausforderung liegt nicht allein in der Zielsetzung, sondern in der Umsetzung: Die Marktumgebung ist unzureichend, die Nachfrage mangelhaft, die regulatorischen Rahmenbedingungen bleiben Stückwerk und bieten keine langfristige Verlässlichkeit. Power-to-X-Verfahren scheitern zudem an EU-Regulierungen: Synthetische Kraftstoffe gelten nicht als erneuerbar, obwohl sie es sein sollten, wenn sie ausschließlich CCUS-Kohlenstoff nutzen. Diese regulatorische Inkonsequenz hemmt die Technologie.
Wasserstoff muss Deutschland- und europaweit koordiniert werden. Ein Flickenteppich regionaler Wasserstoff-Projekte führt zu inkompatiblen Standards, ineffizienten Strukturen und volkswirtschaftlicher Verschwendung. Der Staat muss einheitliche Normen setzen, überregionale Netze planen und strategische Standorte für Elektrolyseure und Speicher definieren. Zudem braucht es eine grundlegende Überarbeitung der EU-Regulierung, die technologische Innovationen systematisch blockiert, statt sie zu fördern.
Geothermie: Die unterschätzte Konstante der Energiewende
Während in Deutschland über Wind, Sonne und Wasserstoff gestritten wird, bleibt eine Energiequelle nahezu unbeachtet, obwohl sie konstant und klimaneutral ist: die Geothermie. Sie liefert Wärme und Strom unabhängig von Jahreszeit und Wetter – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. In anderen Ländern – von Island bis in die Niederlande – wird sie längst als Rückgrat einer stabilen Wärmeversorgung genutzt. In Deutschland gibt es zwar etablierte Projekte – die Stadtwerke München betreiben mehrere Anlagen und verfügen über mehr als 20 Jahre Praxiserfahrung –, doch bundesweit bleibt die Skalierung hinter den Möglichkeiten zurück.
Die geologischen Voraussetzungen sind günstig: Süddeutschland, das Rheinische Becken und Teile Norddeutschlands verfügen über hervorragende Bedingungen für Tiefengeothermie. Die letzte Bundesregierung hat sich grundsätzlich pro Geothermie positioniert, und 2024 wurde ein Gesetzesentwurf zur Beschleunigung der Geothermie-Skalierung eingebracht. Die neue Bundesregierung unter Wirtschaftsminister Reiche plant Abweichungen von Habecks Geothermie-Gesetz, um den Ausbau weiter zu beschleunigen. Doch trotz dieser positiven Signale fehlt es an massiven staatlichen Investitionen in Erkundung und Bohrtechnik – aus Angst vor Risiken und vor allem aus unzureichender finanzieller Priorisierung. Dabei wäre gerade die Geothermie der ideale Baustein für eine verlässliche, regionale Energieversorgung: Sie schafft lokale Wertschöpfung, reduziert Importabhängigkeiten und könnte ganze Stadtviertel oder Industrieparks dauerhaft mit Wärme versorgen.
Was fehlt, ist staatliche Initiative in größerem Maßstab. Bohrungen sind teuer und riskant -- ein klassischer Fall für öffentliche Anschubfinanzierung und Risikoabsicherung. Ein staatliches Explorationsprogramm, eine zentrale Bohrdatenbank und Investitionsgarantien für Kommunen und Energieversorger könnten die Geothermie endlich aus der Nische in die Fläche bringen. Gleichzeitig braucht es Forschung in Bohrtechnik, Wärmespeicherung und geologischer Modellierung, um Kosten zu senken und Erträge zu steigern.
Geothermie ist keine Modeenergie, kein Symbolprojekt – sie ist eine stille, planbare Säule der Energiewende. Wer Versorgungssicherheit ernst nimmt, darf sie nicht länger vernachlässigen. Ein technologieoffener Staat erkennt: Die Zukunft liegt nicht nur über unseren Köpfen im Wind – sie liegt auch unter unseren Füßen, im beständigen Wärmepotenzial der Erde.
Staatliche F&E-Politik: Innovation durch öffentliche Investitionen
Technologieoffenheit erfordert auch Offenheit für Zukunftstechnologien, die heute noch nicht marktreif sind. Kernfusion, neue Speichertechnologien, Power-to-X-Verfahren, künstliche Photosynthese – all das sind Forschungsfelder mit enormem Potenzial, aber auch mit hohen Risiken und langen Entwicklungszeiten. Private Unternehmen können solche Grundlagenforschung nicht leisten – hier ist der Staat gefordert.
Deutschland war einmal Weltspitze in der Energieforschung: Kernfusion in Garching, Photovoltaik in Freiburg, Windenergie in Bremerhaven. Diese Tradition muss wiederbelebt werden -- nicht als akademischer Selbstzweck, sondern als strategische Investition in technologische Souveränität. Wer die Technologien von morgen beherrscht, bestimmt die Märkte von übermorgen.
Besonders wichtig: Kernfusion. Hier steckt das Potenzial für grundlastfähige, nahezu emissionsfreie und von Wetter und Geopolitik unabhängige Energieproduktion. Deutsche Forschungseinrichtungen wie Wendelstein 7-X gehören zur Weltspitze, deutsche Start-ups wie Proxima Fusion und Marvel Fusion sind international führend. Ob die bisherigen Fördersummen ausreichen, um Deutschland an die internationale Spitze zu bringen und die Technologie aus dem Labor in die industrielle Realität zu überführen, bleibt mehr als fraglich. Hier braucht es einen staatlichen Moonshot: massive öffentliche Investitionen, langfristige Planungssicherheit und strategische Koordination.
Entscheidend ist dabei: Diese Technologien müssen gesellschaftlich kontrolliert bleiben. Wenn Kernfusion gelingt, darf sie nicht von wenigen Konzernen monopolisiert werden, wie es bei Öl und Gas geschehen ist. Der Staat muss von Anfang an sicherstellen, dass Zukunftstechnologien der Gesellschaft dienen – nicht privaten Profitinteressen.
Privates Innovationspotenzial: Der Staat als Katalysator
Ein starker Staat fördert nicht nur eigene Projekte – er entfesselt die Kräfte der Gesellschaft. Deutschland besitzt gewaltiges Know-how in Mittelstand, Forschung und Start-ups, doch oft fehlt die staatliche Struktur, die diese Energie bündelt. Technologieoffenheit heißt: Der Staat setzt klare Ziele, schafft Planungssicherheit und gibt Raum für einen Wettbewerb der Ideen.
Dazu braucht es gezielte Anreize – steuerliche Förderung von Forschung, Bürgschaften für Pionierprojekte, Abnahmegarantien, schnelle Genehmigungen und Förderprogramme, die Innovation belohnen statt bürokratisch bremsen. So wird der Staat zum strategischen Partner privater Innovatoren: Er lenkt, schützt und ermöglicht.
Nur in diesem Zusammenspiel von staatlicher Führung und privater Kreativität entsteht echter Fortschritt. Der Staat zeigt die Richtung – und die Wirtschaft liefert die Ideen, die daraus Bewegung machen.
Das Ende der ideologischen Energiepolitik
Deutschland braucht eine energiepolitische Wende – weg von Ideologie, hin zu Pragmatismus. Weg von grüner Symbolpolitik, hin zu industriepolitischer Vernunft. Der Staat muss alle Technologien prüfen, die besten fördern und die Energiewende als das begreifen, was sie ist: ein industriepolitisches Projekt zur Sicherung von Wohlstand, Arbeitsplätzen und technologischer Souveränität.
Das bedeutet konkret: Repowering als Sofortmaßnahme, Wärmespeicherkraftwerke als Brückentechnologie, Wasserstoff-Infrastruktur als industriepolitische Priorität, Fusionsforschung als Zukunftsinvestition. Und alles unter staatlicher Führung – nicht als Planwirtschaft, sondern als strategische Koordination einer zu komplexen und zu wichtigen Aufgabe, um sie allein dem Markt zu überlassen. Selbstverständlich gibt es eine Vielzahl an innovativen und vielversprechenden Ideen – in diesem Artikel konnten nur ein paar davon angerissen werden.
Die Energiewende ist machbar – aber nur, wenn Deutschland endlich ehrlich wird: über technische Realitäten, über ökonomische Zwänge und über die Notwendigkeit staatlicher Führung. Die Zeit der energiepolitischen Träumereien ist vorbei – jetzt braucht es Vernunft, Kompetenz und den Mut zur technologieoffenen Politik.