Editorial

Gib Gas!

| 28. Oktober 2021
istock.com/Polina-Petrenko

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:

  • Grüne vs. Gazprom: Die Gaspreise liegen höher als vor dem Corona-Wirtschaftseinbruch. Die Schuld Putins, meinen die Grünen. Woher aber kommt die Knappheit und der Preisanstieg, wenn es vielleicht doch keinen Boykott seitens Gazprom gibt?
  • Fataler Marktglaube: Man brauche nicht weniger, sondern mehr Markt, um den Preisschock bei Gas und Strom zu überwinden, meint Angela Merkel. Dumm nur, dass es diesen Markt in der EU gar nicht gibt.
  • Gute Gaspreise: Die Preise für Benzin, Wohnen und Lebensunterhalt steigen. Das ist ein Problem, aber auch eine Chance - für eine politische Fingerübung in der Art, wie wir sie für den Klimaschutz brauchen werden.
  • Keine Inflation – und doch Probleme: Während kaum zu sehen ist, wie „die Inflation“ unter den gegenwärtigen Umständen zum Problem werden könnte, ist die Sorge, dass sich Deutschland auf eine längerfristige Wirtschaftskrise einstellen muss, durchaus berechtigt.
  • Europa, wir haben ein Problem: Die Bauproduktion in der Eurozone sackt im August ein. Der Einzelhandel verliert seinen Schwung und die Energiepreise steigen weiter.
  • Sturz des Falken: Wirtschaftsliberale Journalisten sehen mit Jens Weidmanns Rückzug vom Amt des Bundesbankpräsidenten die letzten ordnungspolitischen Schutzwälle fallen. Linke Jubeln. Ist jetzt alles gut?
  • Mehr Eskalation wagen? Vertragsverletzungsverfahren und finanzieller Druck werden den Konflikt um die Rechtstaatlichkeit in Polen und um die legitimen Befugnisse der EU nicht lösen.
  • Fake News: Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Finanzunternehmen Großbritannien in Scharen verlassen, die Lebensmittelpreise in die Höhe schießen und das Benzin knapp wird. Schuld an allem sei – na klar – der Brexit.
  • Identität ist alles: Gender oder Hautfarbe sind bei der Bestimmung der eigenen Identität wichtiger als der Beruf oder die Nationalität. In seinem neuen Buch geht der Soziologe Frank Furedi der Frage nach, wie es so weit kommen konnte.
  • Klimawandel versus Weltbild: Wo kämen wir hin, wenn uns die Natur zu der Erkenntnis ihres Primats für den Menschen zwänge und wir von der selbstverliebten Idee des überzeitlichen Individuums Abschied nehmen müssten?