Infrastruktur in Staatshand: Warum man kritische Assets öffentlich kontrollieren sollte
Wer die Netze kontrolliert, kontrolliert die Energieversorgung. Und wer die Energieversorgung kontrolliert, kontrolliert die Gesellschaft. Deshalb ist Energieinfrastruktur in öffentlicher Hand eine ökonomische und demokratische Notwendigkeit.
Die Energieinfrastruktur ist das Nervensystem einer modernen Industriegesellschaft. Stromnetze, Speicheranlagen, Gasnetze, CO2-Netze und Wasserstoff-Pipelines sind nicht irgendwelche Waren, die man privaten Investoren überlassen kann – sie sind Daseinsvorsorge, gesellschaftliche Grundausstattung und strategische Souveränität in einem.
Die letzten zwanzig Jahre privatisierter Energieinfrastruktur haben das Gegenteil dessen bewirkt, was versprochen wurde. Statt niedrigerer Preise gab es hohe Netzentgelte, die inzwischen knapp ein Drittel des Strompreises ausmachen und in die Taschen der Netzbetreiber fließen. Statt Netzen, die fit für die Zukunft sind, gab es verschlafene Investitionen. Statt Innovation gab es Gewinnmaximierung auf Kosten der Allgemeinheit. Private Netzbetreiber haben zu wenig investiert, weil jede Investition ihre Renditen schmälert. Netzentgelte wurden in die Höhe getrieben, weil der Verbraucher diese Kosten sowieso zahlen muss.
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