Weltenrettung

Leben in der Apokalypse  

| 17. November 2021
istock.com/Rafael Nilton Pelizzeri

Der Mensch ist Teil der Natur. Und er macht sich selbst zum Material, indem er diese dazu macht. Das ist die Apokalypse, die Offenbarung, in deren Mitte sich die Menschheit befindet.

›Die Welt retten‹ — in einer Sammlung ebenso gedankenloser wie überbeanspruchter Topoi der Gegenwart dürfte dieser nicht fehlen. Er hat es auch schon in dutzende Buchtitel geschafft, alternativ auch in der Form ›die Erde retten‹ bzw. ›den Planeten retten‹. Doch weder die Welt noch die Erde bedürfen der Rettung – und auch das Klima nicht. Hilfe braucht tatsächlich die Menschheit, sofern sie vermeiden will, unter ein Ausmaß an Stress zu kommen, das ihre zivilisatorische Verfassung bedroht.

Der Topos der Weltrettung ist unehrlich und vor allem überheblich: Er zeugt von genau der Hybris, die wesentlichen Anteil an der Entfesselung der Kräfte hatte, deren gefährliche und bisher weitgehend unbewusst gebliebenen Wirkungen sich zunehmend manifestieren. Die US-amerikanische Biologin Lynn Margulis hatte dafür schon die passenden Worte:

[...]

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